Erneuter TIERSCHUTZSKANDAL: Ruth MÜLLER kritisiert bayerisches KONTROLLSYSTEM scharf

Mit dem Fall im Landkreis Rosenheim sind es schon fast ein halbes Dutzend Tierschutzskandale in Bayern allein im laufenden Jahr.

Eine aktuelle Anfrage an die Staatsregierung zu dem einige Wochen zurückliegenden Fall in Bad Grönenbach zeigt: Trotz diverser Beschwerden, Buß- und Zwangsgeldern blieben die zuständigen Behörden in Sachen Tierschutz nicht am Ball. Statt noch genauer hinzuschauen, verzichtete das Veterinäramt 2024 komplett auf Besuche. Für die SPD-Landwirtschaftsexpertin Ruth Müller ist klar: „Nach Verstößen muss es engmaschige Kontrollen geben. Es kann nicht sein, dass Tierquälereien in einem solchen Ausmaß nur durch Beschwerden aus der Bevölkerung aufgedeckt werden. Und der aktuelle Fall im Landkreis Rosenheim zeigt: Das System funktioniert einfach so nicht!“

Wie eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion belegt, gab es beim Betrieb im Oberallgäu zwischen 2020 und 2023 mehrfach Kontrollen, die zu Buß- und Zwangsgeldern führten. Anlass waren meist Beschwerden von Bürgern. Völlig unverständlich hingegen: 2024 fand wiederum keine einzige Kontrolle auf dem Hof statt. „Wie kann es sein, dass im ganzen Jahr 2024 keine Kontrolle im Bereich Tierschutz mehr stattfand? Es müsste doch jedem Menschen einleuchten: Wenn ich 2023 mehrere Verstöße zu beanstanden hatte und Ordnungsgelder und Bußgelder verhängt habe, dann schaue ich doch nach, ob sich die Situation bessert? Stattdessen war man offenbar erstaunt und empört, als Anfang 2025 das ganze Ausmaß der Tierquälerei ans Licht kam“, kritisiert Ruth Müller, landwirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. „Mir tun die Tiere leid, die unter dieser Verantwortungslosigkeit zu leiden haben! Wenn Landwirte ganz offenbar überfordert sind, brauchen sie schnelle und niedrigschwellige Hilfe – und nicht ewige Verschlepperei und Duldung der Umstände!“

Ein Grund, warum die Behörden nicht genau hinschauen, könnte der Personalmangel in den Veterinärämtern sein. Auf 1281 Betriebe, die Tiere halten im Ostallgäu, kommen gerade mal sieben Veterinäre. Personalausfälle im betreffenden Amt werden auch in der Antwort auf die SPD-Anfrage bestätigt. „Offenbar taugt das System der Kontrollen, das die Staatsregierung etabliert hat, nicht. Das zeigen die zahlreichen Skandale, die seit Anfang 2025 ans Licht gekommen sind – wie beispielsweise erst aktuell der Fall im Rosenheimer Land. Missstände müssen doch aufgedeckt werden, bevor die Tiere monatelang leiden und gequält werden. Wir fordern, dass die Behörden nach Verstößen in Zukunft besonders gründlich kontrollieren. Selbstverständlich müssen sie dafür auch ausreichend Personal zur Verfügung haben“, so Müller weiter.

Fotograf: Paul Thieme

 

 

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